Locura Tanguera
Locura Tanguera – Die Tango-Show aus Berlin begeistert bereits seit 5 Jahren Tausende von Tangoliebhabern und Zuschauern, die sich in den Bann eines der sinnlichsten Tänze und wehmütigsten Musikformen der Welt ziehen lassen – in Berlin erleben Sie diese Show eingerahmt in einer zauberhaften Kulisse und einem vorzüglichen 3 Gänge Menü.
An diesem Abend wird mit Augenzwinkern und Anspielung auf die vielen Tangoklischees die Faszination beschrieben, die alle Menschen packt, wenn sie sich dem Tango nähern. Wir nennen es schlicht und einfach „Tangowahnsinn“ (Locura Tanguera), der wahllos Männer und Frauen jeden Alters und jeder Herkunft befällt. Geschichtlich betrachtet tauchte das „Krankheitsbild“ erstmals um 1880 am Rio de la Plata auf und hat sich seither rasant über den gesamten Erdball ausgebreitet – Therapieerfolge sind bisher nicht bekannt. Welche Faszination der Tango, die Musik und der einst als verrucht geltende Tanz erneut ausüben, zeigt der Tango-Boom der letzten Jahre. Überall wurden Schulen und Salons gegründet, Tango-Filme ziehen ein großes Publikum an, Stars der klassischen Musik wie Gidon Kremer und Daniel Barenboim haben den Tango für sich entdeckt und seit September 2009 gehört der Tango zu den Meisterwerken des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit der UNESCO, mit anderen Worten, er zählt zum Kulturerbe der Menschheit. Unsere Conférencière Carola Söllner, die selber bekennende „Erkrankte“ ist, gibt als Expertin auf dem Gebiet des Tangowahnsinns Einblicke in die neueste Forschung.
Begleiten Sie uns auf eine musikalische und visuelle Reise durch 130 Jahre Tangowahnsinn. Sie werden selber feststellen, der Schritt von Faszination zur Besessenheit ist fließend – wer sich in das Tango-Milieu begibt wird dies selbst am eigenen Leib erfahren. Nicht nur die Mitwirkenden dieser Show sind bekennende Tango-Besessene, sie haben weltweit Zehntausende von Nachahmern.
Termine
Keine bevorstehenden Veranstaltungen.
Mitwirkende
Das Tangofieber erfasste Judith Preuss in der Mitte der neunziger Jahre und nahm schleichend Besitz von ihr. Zu Anfangs nur abends nach einem langen Tag an der Uni, wo es Bewegungsausgleich zum sitzenden Alltag eines Romanistikstudiums bedeutete. Dann aber hinderte die Krankheit sie zusehends daran einer regulären Arbeit nachzugehen und zum Ende des Studiums half nur eine Kur. Diese bestand darin das Tangofieber zu domestizieren. Seit 2006 durfte sie ihre Erfahrungen an andere Infizierte weitergeben und gewöhnte sich nach und nach an dieses Leben mit abendlichen Gruppenkursen und täglichen Einzelbehandlungen. Den richtigen Arbeitsplatz schuf sie sich dann mit einer Etage für Tango Argentino in Berlin Schöneberg – namens mala junta – welches sie 2003 mit Kollegen eröffnete. Hier berät sie noch heute gerne in allen Fragen rund ums Thema Tango, gemeinsam mit einem Team von professionellen Kennern der Materie.Christiane Rohn beginnt bereits als kleines Kind mit dem Eiskunstlauf. Während ihrer sportlichen Laufbahn widmet sie sich ebenfalls dem Tanz ohne Schlittschuhe. Im Rahmen ihres Lehramtsstudiums „infiziert“ sie sich in Argentinien mit dem Tango-Argentino-Virus. LT1N2 – auch als Locura Tanguera bekannt – bricht sofort aus und es gibt kein Halten mehr: Das Erleben von Bewegungsharmonie zweier Körper im Einklang mit Tangomusik fasziniert sie derart, dass sie sich gegen jegliche Therapieversuche verwahrt und sich dem Tangowahnsinn hoffnungslos ergibt. Seit vielen Jahren unterrichtet sie auf dem Eis, in der Schule und auf dem Parkett; vor allem mit ihrem ebenfalls vom Virus befallenen Partner Constantin Rüger frönt sie dieser Obsession.
Mehrere Tangokontaminierungen im Berlin Anfang der 90er Jahre brachten Constantin Rüger dahin, sich statt anderen Dingen nur noch dem Tango zu widmen. Er ist seitdem dem Tanz, der Musik und dem Sozialgeschehen des Argentinischen Tangos in Leidenschaft und Beruf treu geblieben, reist viel durch Europa und findet dennoch Zeit, in seiner Tangoheimat Berlin regelmässig zu unterrichten und selbst das Tanzbein zu schwingen. Choreographisches arbeiten und Bühnenprojekte wie Locura Tanguera sind für ihn besondere Leckerbissen in seinem Leben als Tänzer und Tanzlehrer.
Meinen ersten Tangoworkshop belegte ich im April 2006 in einem kleinen Dorf (Möbiskruge). Jahre später nahm ich Unterricht bei Constantin, den ich sehr cool fand. Wir wurden dann schnell gute Freunde, und später so etwas wie Brüder, er der große und ich der kleine. Von diesem Zeitpunkt war ich dem Tango-Wahnsinn verfallen und bin im August 2009 schließlich nach Berlin gezogen. Ein halbes Jahr habe ich nur getanzt, jeden Tag, jede Nacht. Das war wohl meine bisher beste Zeit in meinem jungen Leben. Inzwischen wurde aus dem großen Traum ein Beruf. Ich unterrichte in den Tangoschulen NOU und Mala Junta, arbeite als DJ und ich tanze Shows. Wahnsinn, nicht?
Carola Söllner verfiel der Locura Tanguera im Jahre 2006. Seitdem lebt sie mal himmelhochjauchzend, mal zu Tode betrübt das wechselvolle Leben einer Tanguera in Berlin. Im „richtigen“ Leben hat sie glücklicherweise einen Beruf, der etwas späteres Aufstehen möglich macht: Sie ist Dramaturgin und Produktionsleiterin für Musiktheater. Wenn es sie von der Hinterbühne vor den Vorhang treibt, hat sie sich dem Berliner Chanson der 20er und 30er Jahre verschrieben und ist Sängerin des Duos „Der Schöne und das Biest“.
AnnA Franken wurde 2007 in Rotterdam vom Tangofieber angesteckt und entschied sich Tango Gesang zu studieren. Zwei Jahre später wurde ihr offiziell das Master of Music Tangofieber bescheinigt. Im Zuge einer Schock- und Konfrontationstherapie zog sie 2011 nach Buenos Aires. Seit 2012 lebt sie in Buenos Aires und Berlin und arbeitet als Tangosängerin und Gesangslehrerin. Durch das Arbeiten mit erstklassigen Tangomusikern und Ensembles auf beiden Kontinenten blieben Tangofiebertherapieerfolge zum Glück bisher aus.
Ein ganz hoffnungsloser Fall ist Michael Dolak, welcher bereits 1996 am Tangowahnsinn erkrankte. Am Ende seines Studiums 2007 in Rotterdam (Niederlande) wurde bei ihm außerdem auch noch der „Bachelor of music – Bandoneón“ diagnostiziert. Seither versucht er in zahllosen Selbsthilfegruppen wie „Cuarteto Rotterdam“, „O.T. Sabor A Tango“ oder „Sexteto Obsesión Tango“ seine chronischen Leiden zu therapieren – bisher leider völlig vergeblich…
Susanne Cordula Welsch befiel der Tango-Wahnsinn 1996 als sie zutiefst unglücklich verliebt Trost in der Musik von Astor Piazzolla fand. Sie wurde augenblicklich abhängig und bald reichte ihr nicht mehr die Musik des Tango Nuevo, sondern sie wagte sich an den richtig harten Stoff des traditionellen Tangos. 2001 versuchte sie durch eine Schocktherapie als Tango-Geigerin an der Tango-Abteilung der Weltmusikhochschule in Rotterdam einen ersten Therapie-Versuch, doch dieser scheiterte und bald sah sie ein, dass es sich doch hervorragend mit dieser Diagnose leben ließ. Sie schloss ihr Studium 2006 mit „sehr gut“ ab und wurde Deutschlands erste diplomierte Tangogeigerin. Sie gründete verschiedene Tangobands und mehrfache Buenos Aires Aufenthalte brachten sie in noch dichteren Kontakt mit anderen Infizierten. Cordula Welsch lebt mittlerweile glücklich in Berlin und versucht mit dem „LA CASA DEL TANGO“ den Tango-Wahnsinn noch tiefer zu verwurzeln.
Als Ricarda Sibylle Bormann mit dem Tangovirus in Berührung kam, war sie bereits der Flamencosucht verfallen, deshalb nahm die Krankheit bei ihr einen etwas leichteren Verlauf. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder akute Schübe, seit einigen Jahren vermehrt. Zeitweise Quarantänemaßnahmen haben nichts genützt: in beiden Fällen scheint es keine Heilung zu geben.
Während ihres klassischen Klavierstudiums an der Musikhochschule in Arnhem (Niederlande) war Judy Ruks noch als ziemlich normal zu bezeichnen – sie war ja schließlich auch keine Gefahr für die Aussenwelt in ihrer Isolierzelle mit Flügel. Jedoch hat das Tangovirus damals schon Besitz von ihr ergriffen als sie die Nächte in der Tangoschule auf der Tanzfläche verbrachte. Völlig durchgeknallt und orientierungslos tanzte sie fast jeden Abend.
Der Anfang vom Ende kam 2002 als sie eine Tangotherapie in der Einrichtung Codarts in Rotterdam (Niederlande) begann. Von Tag zu Tag wurde sie stärker mit dem Tangovirus infiziert. Nicht nur die Musik selbst, sondern auch die anderen Patienten dort hatten einen gefährlichen Einfluss auf sie. Die vier Jahre in Rotterdam hat sie gerade noch überstanden, doch dann kam eine Reise in das Epidemiezentrum Buenos Aires, die Wahnsinnsgruppe Cuarteto Rotterdam, ihr Orquesta Atípica Stuttgart sowie ein paar andere Selbsthilfegruppen im Stuttgarter Raum. Seitdem sagt man über sie, sie wird jeden Tag ein bisschen verrückter. Trotzdem meint sie selber damit gut klar zu kommen, solange sie auf der Bühne freigelassen wird.
Durch reinen Zufall als Bassistin im Damentrio „Muzet Royal“ infizierte sich Anna-Maria Huhn 2008 mit dem Tangovirus. Durch gelegentliche Kontakte mit dem Tango verschlimmerte sich ihr Zustand zunächst nur unmerklich, denn sie studierte zu dieser Zeit noch in der Klassikabteilung der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin.
Erst das Zusammentreffen mit anderen stark Infizierten in der Tangoabteilung an der Weltmusikhochschule in Rotterdam im Jahre 2010 ließ den Virus richtig ausbrechen. Danach nahm der Wahnsinn so rapide zu, dass sie beinahe ihr Klassikstudium vergaß. Mit Ach und Krach und viel Wahn schloss sie es im Jahre 2013 ab. Seitdem umgibt sie sich hauptsächlich mit anderen LT1N2-Wahnsinnigen, weiß, dass es dafür keine Heilung gibt und ist glücklich.
In Berlin mit Drei-Gänge-Menü
Vorspeise
Hauptgericht
ODER VEGETARISCH
Dessert
Allergene:
Allergiker kontaktieren bitte bis spätestens 1 Woche vor Veranstaltungsbesuch das LaLuz in den OsramHöfen unter: 030 / 450 89 230
¡BUEN PROVECHO!
Fotos
Videos
Texte
- Pa‘ Que Bailen Los Muchachos (Ihr sollt tanzen, Männer!)
- Nada Más (Sonst nichts)
- Sin Palabras (Ohne Worte)
- Un Momento (Ein Moment)
- Baldosa Floja (Lockere Bodenfliese)
- Volver (Zurückkehren)
- Yo Soy María (Ich bin Maria)
- Contame Una Historia (Erzähl mir eine Geschichte)